7 Tage – 7 Mitglieder | Lisa Losch
Heute berichtet uns Lisa Losch, wie es ihr derzeit geht und was sie bewegt:
Hi, ich heiße Lisa, bin 26 Jahre alt und wohne im wunderschönen Ammerland in der Nähe von Rastede. Mein Partner auf 4 Hufen ist mein 10 jähriger Quarter Wallach Yellowstone. Auf Turnieren trifft man uns allerdings bisher noch nicht, da wir keinen Hänger haben und der Anreiseweg per Pferd doch etwas weit wäre ;). Würde ich jedoch teilnehmen würde man uns im Trail oder der Horsemanship finden.
Wie geht es dir? Was beschäftigt dich gerade?
Mir geht es soweit den Umständen entsprechend gut. Ich versuche mich in der aktuellen Situation durch Sport oder kochen zu beschäftigen und so ein bisschen Normalität bei zubehalten. Natürlich macht man sich trotzdem jeden Tag Gedanken und fragt sich, wann es wohl wieder besser wird und wie wir das alles überstehen werden. Ich versuche jedoch an jeden neuen Tag positiv ran zugehen und mir immer wieder etwas in meinem Alltag zu suchen was mich optimistisch und positiv stimmt.
Was hat sich in deinem Alltag durch Corona verändert?
Ziemlich viel. Ich studiere nebenbei und unsere Uni ist momentan geschlossen. Das gesamte nächste Semester wird nur online basiert stattfinden. Außerdem wollte ich mich im April auf die Suche nach einem neuen Werkstudentenjob machen, was durch die aktuelle Lage allerdings nicht wirklich möglich ist. Und natürlich sehe ich meine Freunde und Familie nichtmehr wirklich, was wirklich schwer für mich ist, da ich normalerweise super viel unterwegs und unter Leuten bin. Mein ganzer Alltag beschränkt sich mittlerweile auf den Hof auf dem ich wohne. Wobei ich mich da noch sehr glücklich schätze, da ich jeden Tag mein Pferd bei mir habe und einen großen Wald um das Grundstück in dem ich spazieren gehen oder joggen gehen kann.
Hast du durch Corona derzeit Einschränkungen in deinem Pferdealltag (Stallbesuche, Pferdezeiten, usw.)?
Da ist wie gesagt bei meinem Pferd wohne hat sich da nicht viel geändert. Wir sind insgesamt eine sehr kleine Stallgemeinschaft und man trifft auch sonst nicht viele Leute am Stall. Oft ist man so oder so alleine da. wir haben auch mehrere Anbinder über den Hof verteilt, man kann sich also gut aus dem Weg gehen. Auf dem Platz sind momentan nur maximal 2 Reiter erlaubt und auch sonst achten wir viel darauf, dass wir zu unterschiedlichen Zeiten kommen und gehen. Das hat sich mittlerweile auch sehr gut eingependelt 🙂 Ich freu mich allerdings, dass ich immerhin im Stall mal ab und an ein bekanntes Gesicht sehe und man kurz schnacken kann. Mit entsprechendem Abstand versteht sich. Ich sehe es momentan als absoluten Luxus an mein Pferd 20m neben meinem Schlafzimmer zu haben, gerade weil es momentan keine Selbstverständlichkeit ist „mal eben“ zum Pferd zu fahren.
Falls du reiten kannst/darfst – wie sieht dein aktuelles Training aus?
Wir dürfen reiten :). Ich habe momentan ein recht diverses Programm, was nicht nur im Sattel stattfinden. Im Reittraining versuchen wir uns gerade am Außengalopp und Galoppübergängen und mein Pony schlägt sich wacker, obwohl ihm das weiß Gott nicht in die Wiege gelegt wurde. Außerdem arbeite ich daran seine Nachgiebigkeit zu verbessern. Doch oft beschäftigen wir uns auch vom Boden aus miteinander. Im Roundpen und an der Longe arbeiten wir viel mit Stangen und Cavalettis. Unsere andere Leidenschaft ist die Freiarbeit. Das macht uns beiden wirklich viel Spaß. Hier arbeite ich mit ihm viel an Seitengängen im Schritt und Trab und am freien Longieren. Einen festen Trainingsplan haben wir aber nicht.
Hast du einen tollen Tipp, wie man die Zeit mit Kontakteinschränkungen und ausgefallenen Turnieren sowie Kursen einfacher überstehen kann?
abzuschalten und einfach mal den Kopf frei zu kriegen. Vor Corona habe ich mehrmals die Woche Zumba getanzt, das fällt gerade natürlich leider auch aus. Daher mache ich mir einfach mal selbst im Wohnzimmer Musik an und mache eine Ein-Mann Zumbaparty. Danach hab ich auch immer direkt bessere Laune. Ansonsten kann ich Meditation auch sehr empfehlen, grade abends vor dem Einschlafen, wenn die Gedanken doch mal anfangen zu kreisen, hilft es mir sehr die Gedankenspiralen zu durchbrechen und mich auf das Hier und Jetzt zu fokussieren.
Worauf freust du dich am meisten, wenn die Zeit vorbei ist?
Endlich meine Freunde, Familie und meinen Freund umarmen zu können 🙂 und endlich mal wieder schön essen gehen zu können.